Innerhalb des MService - Installationsverzeichnisses haben wir einen Ordner: ..\_MService_Prozess\ eingerichtet. In diesen Ordner werden aus dem Prozess Nachrichten in einer festgelegten Syntax abgelegt. Diese Nachrichten werden von MService ca. im 15 Sekundentakt gelesen und verarbeitet. Eine verarbeitete Nachricht wird nicht gelöscht, sondern aus Gründen der Nachvollziehbarkeit in den Ordner ..\_MService_Prozess\Archiv\ verschoben.
Der Dateiname "F000004w" entspricht in MService einem sogenannten Primärschlüssel in der Datei "WARTUNG". Er steht für die eindeutige Adressierung eines ganz bestimmten Arbeitsplanes (Wartungsplan, Fertigungsplan, geplante Maßnahme). Arbeitspläne sind in MService abgelegt als Sammlung von Information und Anleitungen zu geplantem oder ungeplantem Handlungsbedarf. In einem Arbeitsplan ist auch eingetragen, auf welche Maschine oder welches Objekt sich die Anleitung bezieht. Entsprechend ist MService mit dieser Nachricht in der Lage, sofort einen aktuell offenen und klar verständlichen Arbeitsauftrag zu erzeugen und zu präsentieren. Mess- oder Diagnosegeräte im Prozess sind so installiert, dass beim Erreichen eines Grenzwertes oder beim Eintritt eines Ereignisses immer eine Logik in Bezug auf eine Reaktion bzw. auf einen Handlungsbedarf gegeben ist. Der Arbeitsplan "F000004w" beschreibt genau diese Situation und den jeweiligen Handlungsbedarf. Der erzeugte Arbeitsauftrag enthält diese Information und organisiert die Abwicklung bis zur Erledigung.
Oben ist darauf hingewiesen, dass sich ein Arbeitsplan jeweils im Normalfall auf eine bestimmte Maschine bezieht. Entsprechend wäre für jede Maschine und für jede individuelle Messstelle auch jeweils ein eigener Arbeitsplan zu erstellen. In der Praxis sind jedoch sehr häufig gleiche Maschinen und/oder gleiche Messstellen zu finden. Die Mess- oder Diagnosegeräte werden in MService als Bauteile von Maschinen erfasst und verwaltet - sie sind über eine sog. Teil-Nr. eindeutig adressierbar. Wird nun einer Arbeitsplan-Nr. nach einem Unterstrich eine Teil-Nr. hinzugefügt, dann entnimmt MService bei der Erzeugung des Auftrages die Maschinendaten aus dem Datensatz des Teils (der Messstelle) - und nicht aus dem Arbeitsplan (X000001w_F000007i). Es ist somit möglich, einen Arbeitsplan auf viele Maschinen und Messstellen zu beziehen und für die Auftragsauslösung zu nutzen. Die Eindeutigkeit einer Nachricht aus dem Prozess ist durch die explizite Verwaltung jeder einzelnen Messstelle gegeben.
Auch Zähler werden in MService als Bauteil einer Maschine verwaltet und sind über eine Teil-Nr. eindeutig adressierbar. Entsprechend enthält ein aus dem Prozess gemeldeter Zählerstand nach der Teil-Nr. den neuen Stand und dann noch die zugehörige physikalische Einheit (F000007i_11111_kWh). Die einzelnen Werte sind jeweils durch einen Unterstrich voneinander getrennt.
Wird parallel zu einem Zählerstand jeweils auch ein Verbrauch an Ressourcen ermittelt, dann sind de facto zwei Zählerstände gleichzeitig an MService zu melden. Dies geschieht analog wieder durch drei Werte, voneinander getrennt durch Unterstriche.
Bei jedem Lesen der Prozessschnittstelle widmet sich MService primär der Verarbeitung von Nachrichten, die einen Auftrag nach sich ziehen. Es gilt, auf eventuelle Störungen zeitnah zu reagieren. Ist im Arbeitsplan die Situation als "Störfall" eingestuft, dann wird ein "Störungsbehebungsauftrag" angelegt und dieser in der Liste offener Aufträge hellrot an oberster Stelle angezeigt. Ist in MService ein permanentes Bildschirm-Monitoring zugeschaltet, dann wird dieser Auftrag nach ca. 10 Sekunden automatisch in dieser Liste sichtbar. Wenn keine Auftragsplan-Nr. in der Prozessschnittstelle zu finden ist, dann liest MService Zählerstände ein.
Aus der Sicht von MService haben die Mess- und Diagnosegeräte beim Condition Monitoring Dateien mit strukturierten Namen in der dortigen Prozessschnittstelle anzulegen. Die Situation und der Handlungsbedarf bei einem möglichen Ereignis wurde im Vorfeld ausführlich, bequem und transparent in einem Arbeitsplan beschrieben. Auf ein aktuelles Ereignis dieser Art kann dann schnell und kompetent reagiert werden. Auch die einzelnen Messstellen sind in MService erfasst, beschrieben und erläutert. Die Wartung und Instandhaltung dieser Einrichtungen lässt sich dann ebenfalls professionell organisieren. Eine Produktionsanlage umfasst in der Regel Maschinen und Anlagen von unterschiedlichen Herstellern. Nur wenige Anlagenkomponenten können mit einem wirkungsvollen Condition Monitoring ausgestattet werden. Auch Einheitlichkeit ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Es ist erkennbar, dass sich die Aufgaben von produktionsbetreuenden Instandhaltern zunehmend auf ein heterogenes Gesamtsystem beziehen, wobei aber a l l e für das Team anfallenden Aufgaben erkannt, organisiert, koordiniert, bewältigt und ausgewertet werden müssen. Die Verlagerung von know how und Zuständigkeiten nach außen hat seine Grenzen dort, wo ein Schwund von ganzheitlicher Kompetenz mit einer Gefahr für betriebswirtschaftliche Ergebnisse verbunden ist. Der Ansatz, mit MService ein zentrales Basissystem für die Organisation anstehender Aufgaben zu schaffen, bringt in diesem Zusammenhang enorme Vorteile. Die Installation von dezentraler Technik mit einer anspruchsvollen Leistungsfähigkeit ist davon zunächst unberührt. Es ist aber im Einzelfall zu entscheiden, welche Ergebnisse an ein übergeordnetes und zentrales Gesamtsystem sinnvollerweise zu liefern sind.